Das Leben ist zu kurz für später

das Leben ist zu kurz für später

Alexandra Reinwarth

Dieses Mal versucht uns die Autorin das „locker machen“ beruhend auf einer anderen These nahe zu bringen, indem wir uns die Endlichkeit unseres Daseins täglich bewusst machen und dementsprechend unsere Prioritäten setzen. Wir dürfen sie wieder durch ihren Alltag begleiten und es ist oftmals doch erstaunlich, was kleine Dinge, kleine Wahrheiten und ein kleines bisschen Mut, Wahrheiten auch auszusprechen, alles verändern kann!

Mit den großen Dingen, die sie verändert – weniger arbeiten um mehr Zeit für die Familie zu haben, nach 15 Jahren Beziehung und Kind ein Leben in zwei getrennten Wohnungen zu versuchen, ein Bed & Breakfast aufzumachen – nun ja, das ist dann schon die krasse Version. Schön, dass sich bei ihr die Möglichkeiten so wunderbar ergeben und mutig, dass sie es durchzieht! Was aber sicherlich nicht unwesentlich dem entsprechenden Familien- und Freundeskreis geschuldet ist.

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Anderland

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Ingo Zamperoni

Eine kurze, knackige Aufarbeitung des Themas, wie es zu Trump als Präsident kam und was das für die Menschen in den USA bedeutet. Politik light, sozusagen. Seit Trump allseits bekannte Schlagwörter wie „der Sumpf“, „alternative Fakten“ und „die Mauer“ werden unter anderem als einzelne Kapitel aufgegriffen und durchleuchtet. 

Der Autor ist sicherlich den meisten aus den Tagesthemen bekannt und wenn man sich wie ich eher rudimentär für Politik interessiert, ist dieses Buch nahezu perfekt. Gerade weil man jetzt nach Obama und mit Trump häufiger aufmerkt, genauer hin hört und sich auch als politisch mäßig Interessierter schon mal ein paar Gedanken mehr macht.

In locker leichtem Ton lässt er uns Einblicke in die amerikanische Lebensweise und deren Gedankengut gewinnen, und wieder einmal mehr lässt er uns erkennen, wie fremd all dies doch Europäern ist.

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Ich hatte mich jünger in Erinnerung

ich hatte mich jünger...

Monika Bittl / Silke Neumayer

Im Klappentext heisst es zusammenfassend „ein augenzwinkerndes Buch über das Älterwerden – das perfekte Geschenk für die beste Freundin“ … aber zum Glück lese ich vorher, was ich verschenken möchte! Denn dieses Buch wird es nicht sein, auch wenn wir uns laut Titel genau im angesprochenen Alter befinden.

Kurze Episoden, welche sich mit dem Älter-Werden beschäftigen, machen das Lesen an sich leicht und es ist flüssig geschrieben, die beiden Autorinnen verstehen ihr Handwerk. Wer jedoch durch die vielversprechende Buchbeschreibung humorvolle Begebenheiten erwartet, wird zwangsläufig enttäuscht sein. Einiges ist für mich an den Haaren herbei gezogen, viele Geschichten sind einfach nur merkwürdig und ohne Pointe, manchmal ist es schon fast deprimierend negativ – nein, das hat für mich weder etwas mit Ironie noch mit über sich selbst lachen zu tun.

Das Autorinnen-Duo wechselt sich ab und auch wenn man nicht genau weiss, wer was schreibt, klang für mich eine davon, zusammen mit ihren Freundinnen, tatsächlich eher frustriert als ironisch. Lustig ist das nicht und Spaß am Lesen bringt es auch nicht.

Die Schreibweise der zweiten Autorin gefiel mir etwas besser, sie ist lockerer und unterhaltsamer. Hier waren tatsächlich ein, zwei amüsante Geschichten dabei.

Möglicherweise könnte man es den Versuch nennen, das Altern humorvoll zu schildern, aber bei dem Versuch ist es auch geblieben. In Summe überwiegen die negativen Gefühle, zumindest kam es bei mir so an.

Schade, irgendwie. Denn das Älter-Werden hat auch viele positive und schöne Seiten – und mit etwas Humor kommt man gut mit dem Rest klar. Letztendlich kämpfen wir hier alle an der gleichen Front. Das Buch war jedoch keine Ermutigung, sondern schürt eher die negativen Klischees.

Am besten fand ich noch das Vorwort.

2 Sterne.

Ein erstklassiges Frühlings-Wochenende in Genua!

Genua – nicht gerade das mainstream Reiseziel wie zum Beispiel Barcelona oder Rom. Trotzdem hatten wir, meine Freundin und ich, diese Stadt als unseren diesjährigen Städte-Trip ausgesucht. Italien, aber mal anders, jenseits von Florenz, Verona, Rom.

Bereits beim Landeanflug erinnerte mich die umliegende Küstenregion an das alte Italien, bekannt aus den 50iger-Jahre-Filmen, als sie alle Vespa fuhren, die Damen mit schmalen Taillen und Petticoats.

Allerdings nicht die Stadt Genua selbst, denn diese entpuppte sich auf dem ersten Blick aus dem Flugzeugfenster als ein echter Großstadt-Moloch. Bedauerlicherweise führt entlang des an sich malerischen, städtischen Küstenstreifens eine höher gelegt Autobahn oder Schnellstrasse, welche doch erstmal reichlich hässlich anmutet. Doch davon sollte man sich nicht abschrecken lassen!

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Alles auf Jetzt

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Christine Färber, Simone Unger

Der Untertitel „Frauen Mitte 30 über Kinder, Sex und Selbstverwirklichung“ bringt es schon ganz gut auf den Punkt. Hier geht es um völlig verschiedene Frauentypen in ganz unterschiedlichen Lebensphasen, die ausser dem Alter erstmal wenig gemeinsam haben – aber am Ende dann doch sehr viel.

Man steht nicht mehr am Anfang seines Lebens, noch nicht wirklich in der Mitte, ist aber doch schon sehr nahe dran. Das jugendliche Gottvertrauen in „das wird schon irgendwie“ ist verschwunden, manch wegweisende Entscheidung wurde bereits getroffen, aber die Frage ist, muss man auf diesem Weg auch bleiben? Wollte man wirklich dahin, wo man heute steht? Was würde das jüngere Ich dazu sagen?

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Hilde

Hilde

Ildikó von Kürthy

Mit dem Untertitel „Mein neues Leben als Frauchen“ fühlte ich mich als Neu-Hundebesitzer sofort angesprochen und der Klappentext verriet mir, dass ich nicht die Einzige bin, die in dieser besonderen Welt der Hundeliebhaber gelegentlich von Selbstzweifeln gepeinigt wird und an ihre (manchmal auch Verständnis-) Grenzen stösst.

Humorvoll, ehrlich und ironisch lässt sie uns am ersten Lebensjahr mit ihrem Welpen teilhaben.

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Moody Bitches

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Julie Holland

Der Untertitel „Die Wahrheit über Pillen, die wir nehmen, den Schlaf, der uns fehlt, den Sex, den wir vermissen und was uns wirklich verrückt macht“ klingt gut! Das als „Handbuch für Frauen am Rande des Nervenzusammenbruches“ zu bezeichnen, fand ich ziemlich ironisch und humorvoll, was mich einen unterhaltsamen Ratgeber erwarten lies.

Diese Erwartung erfüllte sich nicht ganz, es ist informativ, hat aber nicht diese ironische Leichtigkeit, welche die Untertitel vermuten lassen.

Der Inhalt ist medizinisch trocken und für den Laien werden speziell die hormonellen Belange gerade im ersten Teil sehr ausführlich erklärt. Wir erfahren viel über die Botenstoffe im Gehirn und wie diese uns in Zeiten des Verliebtseins, der weiteren Entwicklung in einer langen Beziehung und in der Mutterschaft bis zur Menopause steuern.

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Alltagsperlen

alltagsperlen

Antonia Löschner

Das war für mich mal etwas ganz anderes. Obwohl ich schlecht beschreiben kann, was es eigentlich ist.

Es sind keine einfachen, unterhaltsamen Kurzgeschichten, auch keine Selbstfindung oder Küchenpsychologie und nicht esoterisch. Was nicht heissen soll, dass es schwierig zu lesen ist, es hallt nur irgendwie nach.

Ich kann auch nicht genau sagen, warum, aber der Schreibstil erinnert mich ein bisschen an religiöse Gleichnisse und Erzählungen, oder auch an das Wort zum Sonntag. Vielleicht ist es diese für jede Situation verständnisvolle und trotzdem energische Ich-Form? Erklärend, jedoch nie anklagend, kein erhobener Zeigefinger, aber trotzdem der latente Unterton von „sei aufmerksam, höre anderen und auch dir selbst gut zu, glaube an dich, sei ein guter Mensch und denke darüber nach was du sagst/tust“.

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Das Café am Rande der Welt

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John Strelecky

Der Untertitel „Eine Erzählung über den Sinn des Lebens“ machte mich  neugierig. Und ich war gespannt, wie man diesen auf 120 Seiten finden will, gerade weil es zu dem Thema doch unzählige Abhandlungen als dicke Wälzer gibt.

Hier geht es um den stets gestresste Manager John, und viele von uns finden sich in diesem Typ Mensch sicherlich schnell selbst wieder. Man ist mit dem Leben an sich ganz zufrieden. Der Job ist okay, man verdient ganz gut, hat ein schönes Zuhause und gute Freunde. Wenn da nur nicht diese immer häufiger gefühlte Unruhe wäre, diese latente Unzufriedenheit, dass man wertvolle Lebenszeit gegen Geld eintauscht.

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Wer wir waren

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Roger Willemsen

Ein hochgelobtes Büchlein, es schildert den Blick aus der Zukunft zurück auf unsere heutige Zeit, in Form einer meisterhaft formulierten Gesellschaftskritik.

Willemsen besticht durch seine Analyse und bringt die Dinge auf den Punkt. Die Ausdrucksweise gewohnt brillant, ein literarisches Fest. Manche Sätze muss man einfach mehrmals lesen.

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